Karl Bohrmann – Bäume, 1998

Karl Bohrmann – Zeichnungen

Mai – Juni 2006

Das zeichnerische Werk Karl Bohrmanns ist Ergebnis einer jahrzehntelangen Auseinandersetzung mit Material, Farbe und Form. Die Verwendung weniger, immer gleicher Sujets über lange Zeiträume hinweg verdeutlicht dabei seine Suche nach neuen Bildfindungen, die sich aus der vertrauten Umgebung speisen: Bäume, Interieur, Leiter, Akt, der Blick aus dem Fenster in die Landschaft sind einige der Themen, die er umkreist. 

Gerade die kleinformatigen Arbeiten des Künstlers lassen in ihrer Sparsamkeit der Mittel Räumlichkeit und Weite entstehen. Oft deutet er Motive nur ausschnitthaft an und die knappe Bildsprache des einzelnen Blattes setzt das Wissen um die Serie beim Betrachter voraus. Aber jenseits der Lesbarkeit liegt gerade darin die große Unmittelbarkeit und Direktheit der Zeichnungen Bohrmanns. So erschließt sich von Zeichnung zu Zeichnung ein künstlerisches Werk, das in seiner Reduktion zugleich den Raum des Blattes auslotet und dem einzelnen Strich Autonomie zubilligt. Das Papier selbst erhält Bedeutung und dort, wo kein Strich gesetzt ist, führt uns Bohrmann in die Tiefe seines Kosmos‘.

Karl Bohrmann (1928–1998)
Bäume, 1998
Pastell auf altem Registrierpapier
9 x 21,5 cm