Otto Greis – Ohne Titel (Z141), 1957

Otto Greis – Bilder und Zeichnungen

März – April 2006

Im Dialog mit einer Barockskulptur von Johann Franz Schwanthaler und einer Meditation von Alexej Jawlensky

Die Ausstellung befasst sich zentral mit dem zeichnerischen und malerischen Werk der 50er- und frühen 60er-Jahre von Otto Greis. Der 1913 in Frankfurt geborene und 2001 in Ockenheim verstorbene Künstler war Mitbegründer der Frankfurter Künstlergruppe »Quadriga« (K.O. Goetz, B. Schultze und H. Kreutz). 

Er gehört zu den bedeutendsten Vertretern des Deutschen Informel, wobei seine malerische Vorgehensweise immer schon den Weg einer stärkeren Intellektualisierung und Verinnerlichung gegangen ist. Spätestens nach seiner Übersiedlung nach Paris im Jahr 1957 führt er ein zurückgezogenes Künstlerdasein und entwickelt seine eigene, verhaltene und dennoch dicht gewobene Bildsprache. 

Und diese Verinnerlichung, die Reduzierung einer Formensprache ist der Grund für die Kombination mit einem meisterlichen kleinen Christus Corpus Fragment von Johann Franz Schwanthaler (1683–1762) sowie einer Meditation und einer Zeichnung nach einer Barockfigur von Alexej Jawlensky. Stille, Andacht und ebendiese Verinnerlichung, das sind die Begriffe, die die ausgestellten Arbeiten verbindet.

Otto Greis (1913–2001)
Ohne Titel (Z141), 1957
Tusche auf Japanpapier
17,8 x 14,4 cm