»Hanns Schimansky tanzt. In der Stille oder beim Free-Jazz. In seinen Zeichnungen bewegt es sich auch. Jeder Strich folgt einer inneren Choreografie. Man kann den Geraden und Diagonalen beim Wachsen zuhören, der Feder das Kratzen ablauschen. (…) Die Linie als essenzielle Ausdrucksform der Zeichnung. Als existenzielle des Künstlers auch. Waren Schimanskys Arbeiten in den 1990er-Jahren oft dichte Konglomerate von schwarzer Tusche, wurde der Zeichnungsraum seit der Jahrtausendwende licht, offen und leicht; Farbe trat hinzu. Das Räumliche wird mit Faltungen und Transparenzen, die die Rückseiten des Blattes einbeziehen, ins Plastische erweitert.«
Zitiert nach Michaela Nolte, Kunst von Hanns Schimansky in Berlin: Im Abenteuerland der Linien, Der Tagesspiegel, 11. Juni 2024