Georg Bernsteiner – Ohne Titel, 2011

Georg Bernsteiner – Scatter The Ashes

Mai – Juni 2013

Bevor der Knabe im alten Griechenland in die Fremde zieht, nimmt der Vater eine Tonscherbe, bricht sie entzwei und gibt eine dem Sohn. Kehrt dieser nach Jahren der Wanderschaft als ein Anderer zurück, ist es das Zusammenfügen »symballein« der beiden unverwechselbaren Hälften, das die Einheit wieder herstellt. 

Eingedenk des Woher, offen für ein Außen, das in ihm fort wirkt – so zeichnet Georg Bernsteiner.

Er sucht, findet und erfindet Zeichen und Symbole, die Platz in seinen Bildern erhalten.

Er destilliert sie aus den alltäglichen Dingen des Lebens, die ihn umgeben.

Eindrücke der Ferne lassen das Unerwartete hinzutreten und werden auf dem Papier mit schwarzer Kohle gebannt. 

Der Wind weht die Asche in alle Richtungen. Sie überzieht die Welt mit einem hauchdünnen grauen Film, bis sie ihr schließlich wieder einverleibt wird.

Georg Bernsteiner (geb. 1969)
Ohne Titel, 2011
Kohle auf Papier
48,5 x 63,5 cm