Gene Davis, Dots and Stripes, 1958, 35,8 x 50 cm

Gene Davis – Farbfeldmalerei der 1950er Jahre

Januar – März 2004

Mit Bildern und Aquarellen von Gene Davis (1920–1985) setzt sich die mit Theodoros Stamos begonnene Reihe der in Amerika nach 1945 schaffenden Künstler fort. 

Sie zeigen, wie unterschiedlich sich doch die Künstler in den USA von der dort übermächtigen Stilrichtung des Abstrakten Expressionismus gelöst haben; Gene Davis hat hier Ende der 1950er Jahre entscheidende Lösungsmöglichkeiten angeboten. 

Er fühlt sich dem impulsiven Gestus der Abstrakten Expressionisten verpflichtet, bändigt ihn aber mittels radikaler Vereinfachungen: Es gibt nur mehr Punkte und Striche. Diese werden auch noch scheinbar mechanisch aneinandergereiht. Die Impulsivität, das Spielerische sind aber immer spürbar. Somit bleibt Raum für Ungenauigkeiten, Farbnuancen und (ab 1960) Farbkombinationen, die von Subtilität und Poesie zeugen.

Ein Künstler wird erkennbar, der auf der Höhe seiner Zeit agiert. Mit großer Wahrscheinlichkeit liegt es am Ort seines künstlerischen Schaffens, Washington D.C. – nicht New York –, dass er heute nicht in einem Atemzug mit den bekanntesten Zeitgenossen genannt wird. 

Zahlreiche Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen in den wichtigsten Museen der USA belegen seinen Rang. Trotzdem ist er heute auch im eigenen Land zu wenig bekannt. Diesem Umstand ist es zu verdanken, dass ich einige der ersten Zeugnisse an der Grenze zwischen Farbfeldmalerei und der in den 1960er Jahren entstehenden Op-Art, Bilder aus der besten Zeit, zusammentragen konnte.

Detail aus:
Gene Davis
Dots and Stripes
Öl auf Leinwand
1958
35,8 x 50 cm