Erscheint das Thema der Ausstellung zunächst auch merkwürdig – denn was bleibt von einer Stadt übrig ohne ihre Einwohner? –, so zeigt sich doch bei näherer Beschäftigung mit diesem paradoxen Zustand, dass zumindest die Kunst ihn längst als reizvolles Thema wahrgenommen hat. Und sie hat mit einer Vielfalt an Umsetzungen und Antworten darauf reagiert, spätestens seit der Romantik sind entsprechende Darstellungen häufig zu finden.
Die Ausstellung vereint einige hervorragende Beispiele aus einem Zeitraum von über 150 Jahren, die künstlerisch auf unterschiedlichste Weise sowohl den Wandel als auch die gleich bleibenden Aspekte aufzeigen, die die Auseinandersetzung mit der „Stadt ohne Einwohner“ mitbestimmt und beeinflusst haben.
Die ausgestellten Arbeiten reichen von einer Schießscheibe aus dem Revolutionsjahr 1848 über die berühmten Paris-Aufnahmen von Eugène Atget und einer bedeutenden Amsterdam-Ansicht des Malers Carl Grossberg aus seiner frühen Phase der Neuen Sachlichkeit bis hin zu der Collage „Trümmersymphonie“ von Franz Roh, der eindrucksvollen Fotoserie Kurt Bennings über den ehemaligen Ostbahnhof in München und den scheinbar völlig abstrakten „Parking Lots“ von Stefan Eberstadt.
Mit Arbeiten von Eugène Atget, Kurt Benning, Stefan Eberstadt, Carl Grossberg, August Macke, Anne Sofie Bird Møller, Franz Roh, Edouard Vuillard u.a.
Eugène Atget (1857–1927)
La Légion d´Honneur, quai d´Orsay (VII Arr., Paris)
Vintageprint
1905
21,8 x 17,7 cm