Manolo Mondejar, Ohne Titel, 2003

Manolo Mondejar – New Mexico Paintings

April 2004

»I guess I’m attracted to fragmentation« – Dieser Satz von Mondejar gilt nicht seinen Bildern, er bringt aber dennoch auf den Punkt, was den spanischen Künstler grundsätzlich interessiert und seine Arbeiten wesentlich bestimmt:

Was er mit Ölfarbe in vielen seiner kleinformatigen Werke gestaltet, sind kleine rechteckige Einheiten neben, unter und über Gittern, Netzen und Farbgründen. In diesen vielfältigen Aufeinandertreffen bleibt offen, ob sich die einzelnen Elemente aus dem Zusammenhang einer größeren Einheit gelöst haben, oder sich wieder zu einer solchen zusammen-zusetzen beginnen – oder aber sich wie von selbst ergebende Grundformen und Gebilde sind, die sich verschachteln, durchdringen und einander in vielen Schichten überlagern: einmal ergeben sie ein dichtes Netz, ein anderes Mal driften sie vereinzelt durch einen großzügig bemessenen Bildraum. Die Suche nach bedeutungsschweren Strukturen liefe hier ins Leere; der Fokus liegt vielmehr auf dem konkret Malerischen: nicht nur die Elemente selbst, sondern auch die oft pastos aufgetragene Farbe geben dem Ganzen viel Plastizität. Und eine eigene, starke Lebendigkeit: hier tut sich etwas auf der Leinwand. Gleichzeitig arbeitet Mondejar an Bildern, die eine andere Atmosphäre haben, eine latente Spannung vermitteln: bei einigen dieser Arbeiten verdichten sich die flächigen Farbschichten an bestimmten Punkten des Bildes bzw. geben an anderen Stellen den Blick frei auf etwas vermeintlich dahinter verborgen liegendes. Bei anderen sind in die Farbflächen flüchtige Formationen gesetzt. Deren Angaben des Figürlichen reichen nicht aus, um ein konkretes Objekt oder anderes assoziieren zu können. Andererseits sind sie nicht so abstrakt, dass der Betrachter nicht versucht wäre, nach realen Äquivalenten zu suchen – ein elementarer Reflex, über die Identifizierung des Unbekannten diesem eine vertraute Bedeutung zu geben und sich selbst daran orientieren zu können.

Manolo Mondejar ist in München noch ein Unbekannter. Das möchten wir ändern: in der Ausstellung ist eine repräsentative Auswahl an Arbeiten zu sehen, die seit Mondejars Umzug 1997 nach Taos, New Mexico, entstanden sind. Diese Zäsur ist auch auf seine Kunst nicht ohne Einfluss geblieben: er hat die figurativen Anfänge in seinen Bildern hinter sich gelassen und für seine Arbeiten ein kleines Format gewählt.

Mondejar wurde 1967 in Barcelona, Spanien, geboren und studierte dort von 1990–1997 Malerei und Druckgraphik. Seine Bilder waren bereits in Einzel- und Gruppenausstellungen in Galerien und Museen u.a. in Barcelona, New York und Taos zu sehen. Er lebt und arbeitet in Taos.

Manolo Mondejar
Ohne Titel
Öl auf Leinwand
2003
25,2 x 23 cm