Asger Jorn – für Doris Schmidt, 1971

»Für Doris Schmidt« – Grafik von Asger Jorn

Mai – Juni 2009

Wie beeinflusst eine neue räumliche Situation das Ausstellungsprogramm einer Galerie? Diese Frage habe ich mir in den letzten Wochen und Monaten häufig gestellt. Die Antwort darauf sollte lauten: So wenig als möglich. Und doch bietet der Ausstellungsraum am Odeonsplatz 16 andere Möglichkeiten. Die Prominenz des Ortes und seine Geschichte können und werden mich nicht davon abbringen, weiterhin auf ausgefallenen Wegen der Kunstgeschichte entlang zu wandeln. 

Die Ausstellung im Mai konzentriert sich auf den kleinen Bestand an Arbeiten von Asger Jorn aus dem Nachlass von Dr. Doris Schmidt (1918–2008). Die Kunsthistorikerin und -kritikerin prägte mit ihren engagierten und mit Verve vorgetragenen Texten Jahrzehnte den Feuilleton der Süddeutschen Zeitung, lange Zeit als Ressortleiterin Kunst. Mit Künstlern wie E. W. Nay, Julius Bissier, Toni Stadler, Herbert Peters, Michael Croissant und Horst Antes pflegte sie engen Kontakt – Asger Jorn (1914–1973), der Begründer der Künstlergruppe CoBrA und einer der bedeutendsten Künstler der Nachkriegszeit, widmete ihr eine Lithografie von 1971 im Stein.

Eine kammermusikalische Ausstellung in einem großen Raum, der allein schon einen Besuch wert ist. 

Asger Jorn
»für Doris Schmidt«
Lithographie
1971
45,5 x 56 cm