Fritz Wotruba, Entwurf für die Kirche

Fritz Wotruba – Die Kirche Zur Heiligsten Dreifaltigkeit

Januar – März 2019

Auf dem Georgenberg am südwestlichen Stadtrand Wiens steht einer der ungewöhnlichsten sakralen Bauten des 20. Jahrhunderts: die Kirche »Zur heiligsten Dreifaltigkeit«.

Entworfen wurde sie in den 1960er-Jahren von dem Bildhauer Fritz Wotruba. Er formiert in einer Collage aus mehr als 150 individuell gestalteten, monolithisch angelegten Betonblöcken eine Art begehbare Skulptur. 

Die Ausstellung zeigt originale Gipsentwürfe, ein Arbeitsmodell in Holz und einen zu Lebzeiten entstandenen Bronzeguss. Zusammen vermitteln sie die schrittweise immer kompromisslosere Entstehung eines Baukörpers im wahrsten Sinne des Wortes und geben Einblick in eine trotz aller Zerstückelung bildnerisch durch-geformte Welt. Sicher ganz im Sinne der Stifterin Margarethe Ottillinger ist die Kirche zugleich Bollwerk und Mahnmal. Einige Zeichnungen aus unterschiedlichen Schaffensperioden des Künstlers runden das Bild ab.

Aufgrund starker Proteste gegen die Ausführung konnte mit der Realisierung der Kirche erst im August 1974 begonnen werden. So blieb es dem Künstler verwehrt, die Einweihung im Oktober 1976 noch mit zu erleben.

Ein besonderer Dank gilt Sascha Mehringer, dem Idee und Ausführung der Ausstellung zu verdanken sind.

Fritz Wotruba (1907–1975)
Einer der Entwürfe für die Kirche »Zur heiligsten Dreifaltigkeit« in Wien/Mauer (erbaut 1974–76)