Valio Tchenkov – Round-a-bout, 2015

Valio Tchenkov – MINGA MOON

September 2016

Annegret Erhard schreibt im Kritischen Lexikon der Gegenwartskunst:

»… Tchenkovs schweigsame und dabei so unermesslich beredte Dramen des Alltäglichen, das ahnt der Betrachter, sind das Ergebnis einer übereinander gestaffelten Narration. Das ist wörtlich gemeint. Wie bei Gesteinsüberlagerungen baut sich während des Malvorgangs eine Masse auf, tektonisch bewegt (dies im übertragenen Sinn) und folglich (dies wiederum definitiv) unter fortwährender Spannung. Man kann von einer prozessualen Doppelbödigkeit sprechen. Jedes einzelne Kapitel der Erzählung verschwindet unter dem nächsten, sobald die Geschichte eine Wendung nimmt. Die darf ruhig kompliziert sein. Das Ergebnis, 

das Bild, das sich dem Betrachter schließlich darbietet, nicht. Bis es soweit kommt, kanalisieren sich schwache und starke Momente, werden zu einer bildhaften Energie. Missverständnisse auf diesem Weg werden nicht als künstlerische Katastrophe begriffen, sondern als Ansatz für neue Lösungen, für einen Perspektivwechsel.«

Valio Tchenkov (geb. 1966)
Round-a-bout, 2015
Öl auf Autoblech
70 x 95 cm