Jean-Charles Blais – Ohne Titel, 1985

Jean-Charles Blais – Arbeiten auf Papier 

Juni – Juli 2007

Auf einer zeitgenössischen Karikatur des 19. Jahrhunderts treten Eugène Delacroix mit Pinsel bewaffnet und Jacques Auguste Dominique Ingres mit einer Tuschfeder gegeneinander an. Der romantische Streit zwischen Farbe und Linie hatte für die Öffentlichkeit seine Parteigänger gefunden.

Jean-Charles Blais, geboren 1956 in Nantes, hat sich mit seinem mittlerweile beachtlichen Werk in diese Geschichte der französischen Kunst eingereiht. Nach oben angesprochener Kategorie ist er der Fraktion des Lineaments, der Kontur zuzuordnen. Der schattenhafte Umriss wird animiert, um Volumen und Linie miteinander zu versöhnen.

Es freut mich sehr, Ihnen Arbeiten des Künstlers von 1985 bis 2007 präsentieren zu können. Diese veranschaulichen aufs Deutlichste die Ernsthaftigkeit und Tragfähigkeit von Blais´ künstlerischem Konzept. Und wie immer bei guter Kunst nehmen Kategorien wie »reine Farbigkeit« oder »reine Linie« nur untergeordnete Bedeutungsebenen ein.

Jean-Charles Blais (geb. 1956)
Ohne Titel, 1985
Gouache auf Papier
64 x 60,5 cm