Hanns Schimansky – Ohne Titel, 2012

Hanns Schimansky – Zeichnungen

November – Dezember 2012

Bei seinen neueren Zeichnungen bedeckt Hanns Schimansky die Rückseiten der Blätter mit einer dichten Schicht schwarzer Tusche und es mag merkwürdig erscheinen, dass die Beschreibung einer künstlerischen Arbeit mit dem beginnt, was für uns eigentlich im Verborgenen bleibt. Dem ist jedoch nicht gänzlich so: An den Rändern leuchtet das tiefe Schwarz hervor und ist über die gesamte Fläche als eine Art Generalbass, als eine gewisse Materialität präsent. Die Notationen, die Schimansky der Zeichnung einschreibt, lassen sich als Bildpoesie mit rein zeichnerischen Mitteln lesen. Jedem künstlerischen Impuls spürt er nach, die freien weißen Stellen des Papiers werden ernst genommen und die angesprochene Behandlung der Rückseite verwandelt auch diese Partien zu gestalteten Räumen. Papier und Tusche heben sich gegenseitig in ein sensibles Gleichgewicht. In aller Freiheit wird jede Zeichnung zu einer vom Künstler durchdrungenen Ganzheit.

Hanns Schimansky (geb. 1949)
Ohne Titel, 2012
Tusche auf Papier
20,5 x 29,5 cm