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A.R. Penck Ausstellung

A. R. Penck (1939–2017) – Papierarbeiten aus den 1970er-Jahren

September – Oktober 2025

Welche Art von Freiheit braucht die Entstehung von Kunst? Eine äußerst komplexe und auch politisch heikle Frage. Das trifft besonders dann zu, wenn Kunst, wie in den 1960er- und 70er-Jahren geschehen, für ideologische Grabenkämpfe instrumentalisiert wird.
A.R. Penck, geboren 1939 in Dresden, 1980 aus der DDR ausgebürgert, greift tief hinein in dieses pauschalisierende Selbstverständnis einer geteilten Nation. Und dennoch sind unter dem Titel »Individuelle Mythologien« auf der documenta 5 in Kassel 1972 auch Arbeiten von ihm ausgestellt.
Aus heutiger Sicht haben sich Teile der privaten Ideologie Pencks durch große mediale und markttechnische Präsenz längst in ein Markenzeichen verwandelt – aber halt! Mit einem nicht zu bändigenden Willen zum freien Schaffen arbeitete er unter mehreren Pseudonymen in jeder nur erdenklichen Technik. Und dieses Sich-stilistisch-nicht-einordnen-Wollen charakterisiert auch die rein auf die Zeichnungen der 1970er- und 80er-Jahre konzentrierte Ausstellung hier am Odeonsplatz. Die Exponate, gespeist aus dem phantasiereichen Fundus dieses außergewöhnlichen Künstlers, widersprechen der vermeintlich klaren Stilistik auf unterschiedlichsten Ebenen. Gut so!